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  • Autorenbild: Silvia Edinger
    Silvia Edinger
  • 5. Nov. 2022

Ich hab die Briefe aufgehoben,

gelesen, ins Fach zurückgeschoben.

Ich kann sie riechen, die Worte betrachten,

die kleinste Schlinge zärtlich achten.

Dagegen ist das Telefon – bequemer ja –

was sagt das schon?

Du freust dich echt, ruft jemand an,

doch hält es nicht recht lange an.

Mir ging es einmal, ich wollte schreiben,

es tat mich förmlich dazu treiben.

Ich flocht die Wörter wie den Zopf,

der Brief, er wuchs in meinem Kopf.

Gedanken, Wünsche reihten sich,

ein schöner Brief, ganz sicherlich!

Dann kam dein Anruf, unverhofft -

mein Kopf war leer, wie war das noch?

Was ich dir alles schreiben wollte,

wie schön ich es dir sagen wollte.

So vieles bleib da ungesagt,

hab ich zu sagen nicht gewagt.

Den Hörer hab ich aufgelegt,

da ist etwas, was sich da regt.

Ein neuer Brief, schnell aufgestellt,

bevor das Telefon noch schellt.

Über die Autorin

Silvia Edinger

40 Jahre Lehrtätigkeit, seit 2010 freiberufliche Tätigkeit mit Atelier und Malschule. Verbindung zu Krems durch die Herkunftsfamilie und autobiografisches Schreiben. "Ich möchte schreibend mein Leben nach rückwärts verstehen und vorwärts leben."


  • Autorenbild:  Paul Kumpfmüller
    Paul Kumpfmüller
  • 11. Mai 2022

Für mein Mütterlein,

trag' Dich

im Herzen mein,

fühl' mich

in Deinem Herzen heim.

Mein Ursprung

Und mein Anfang

Teilen was man hat

Teilen was man nicht hat

Erhören ohne ein Wort

Regen auf durstiger Seele


ree

Bist hier,

und doch

nicht hier.

Bist mein,

und doch

nicht mein.

Bist

in die Seele

mir geschrieben.

Bist immerdar,

wie Sonne,

Mond

und Sterne.

Entfernt

am Himmelszelt,

bist

Du

mir

nah.

Du warst,

und bist

mir doch

geblieben.

Vergänglich,

zwar

Dein Sein, -

doch nicht -

Dein Lieben.

ree

Seit 1989 vor allem lyrisch und ab und zu auch mit Kurzprosa literarisch unterwegs. Auch Gedichte malend zu Werken bildender Künstler und umgekehrt. Für das Entstehen meiner Gedichte bezeichnend mein folgendes Gefühl:


"Gedichte - Sternschnuppen, die das Glück hatten gesehen zu werden Dichter - Menschen, die das Glück hatten gerade zum Himmel zu blicken"

  • Autorenbild: Wilhelm Maria Lipp
    Wilhelm Maria Lipp
  • 3. Mai 2022

ree

Liebe Mutter, am heutigen Tag

will ich dir sagen, wie sehr ich dich mag.

Du bist wie die Blume voll Farbe und Duft,

wie Essen und Trinken, zum Atmen die Luft.

Du hast mich gepflegt einst, gewaschen, gekämmt,

gewärmt und bekleidet mit Hose und Hemd.

Du schenkst so viel Liebe, erzeugst Harmonie,

du warst gleich zur Stelle, wenn ich einmal schrie.

Ich liebe dich, Mutti, sag danke zu dir,

als kleines Symbol nimm die Blumen von mir.

ree
Wilhelm Maria Lipp
Lehrer i. R., Mitglied beim Kremser Literaturforum, beim Literarischen Kreis Traismauer, Teil der Pielachtaler Schreiberlinge. Preisträger beim VOET 2008 und 2014.

Schreibt Gedichte und Prosa auch in Mundart. Auch Liedtexte auf CDs von österreichischen Musikgruppen sind aus seiner Feder.
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